Die Demokratie wird angeblich von den Grünen verteidigt. Doch wenn ihre Nachwuchstalente plötzlich über Waffengewalt gegen politische Gegner nachdenken, wird klar: Die selbsternannten Hüter der Demokratie sind dabei, ihre eigenen Werte zu verraten.
Von Orgasmus-Forderungen zu Gewaltfantasien
Jette Nietzard, einst Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend, ist keine Unbekannte für provokante Schlagzeilen. Sie forderte öffentlich mehr weibliche Orgasmen („Warum sollten Frauen bei Männern bleiben, wenn sie 30 Prozent weniger zum Orgasmus kommen?“), hetzte gegen Polizisten im Bundestag – und setzte jetzt dem Ganzen die Krone auf:
Im RBB-Podcast „Freitag Salon“ sinnierte sie darüber, ob man eine mögliche AfD-Regierung notfalls mit bewaffnetem Widerstand bekämpfen müsse. Wörtlich fragte sie:
„Ist der Widerstand intellektuell – oder vielleicht mit Waffen?“
Eine Aussage, die in einer Demokratie eigentlich undenkbar sein sollte. Doch statt Empörung gab es vor allem Kopfschütteln – selbst in den eigenen Reihen.
Das Opfer-Narrativ nach dem Eklat
Nach dem öffentlichen Sturm erklärte Nietzard am Dienstag in einer Instagram-Story ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur für ihr Amt – doch nicht ohne Rundumschlag gegen ihre Kritiker. Die Botschaft: Nicht ihre Ideen seien das Problem, sondern eine Gesellschaft, die angeblich zu engstirnig sei, um ihre „klugen, linken“ Gedanken zu verstehen.
Damit stilisiert sich Nietzard zum Opfer, nicht zur Verantwortlichen. Doch wer Gewalt auch nur andeutet, trägt Verantwortung – besonders, wenn man vorgibt, Demokratie schützen zu wollen.
Von der Verteidigung der Demokratie zur Anwendung faschistischer Methoden
Was Nietzard offenbar nicht versteht: Gewalt gegen politische Gegner ist keine Verteidigung der Demokratie, sondern ihr Ende. Das Prinzip, das man der AfD vorwirft – totalitäres Denken, Unterdrückung Andersdenkender – übernimmt man selbst. Die selbsternannten Demokratie-Retter werden so zu ihren größten Zerstörern.
Währenddessen liefern SPD-Abgeordnete mit Hakenkreuz-Spielereien und linke Aktivisten mit Störaktionen Alice Weidel und Co. perfekte und kostenlose PR. Das Ergebnis: steigende Umfragewerte für die AfD – dank ihrer Gegner.
Text: M. Jürgensen
Bildquelle: shutterstock
